Die Verarbeitung von Flachs und Leinen

Lein oder Flachs mit dem wissenschaftlich Namen Linum Usitatissimum gehört zu der Familie Linaceae, zu der auch andere Ölsaaten gehören. Die Pflanze wurde in der Region um Bielefeld angebaut und blüht weiß-blau. Genutzt wurden die Samen der Pflanze zur Herstellung von Leinöl, sowie die sich im Stängel befindliche Faser zur Herstellung von Textilien. Zur Gewinnung der Faser wurde die Pflanze vollständig ausgerissen. Pilze und Bakterien lösten unter feuchten Bedingungen in einem Verrottungsprozeß die Fasern voneinander ab. Die Überreste werden getrocknet und anschließend gebrochen, um die Faser von den verholzten Pflanzenteilen zu befreien.
Beim anschließenden Hecheln wird die Faser über spitze Kämme gezogen und dabei gereinigt und parallelisiert.
Der Flachs muss durch ein heißes Wasserbad gezogen werden, um einen reißfesten Faden zu erhalten. Die Faser quillt auf, wird flexibler und lässt sich leichter verspinnen.
Die Leinenverarbeitung ist im Vergleich zur Baumwolleverarbeitung aufwendiger und teurer. Das Leinen wurde daher von der Baumwolle stark vom Markt verdrängt.

Quelle: Welthaus Bielefeld

Die Spinnmaschine (Foto: Welthaus Bielefeld, Copyright Hist. Museum Bielefeld)
Die Spinnmaschine (Foto: Welthaus Bielefeld, Copyright Hist. Museum Bielefeld)
Flachs in verschiedenen Stadien der Verarbeitung (Foto: Welthaus Bielefeld, Copyright Hist. Museum Bielefeld)
Bleiche der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld (Foto: Welthaus Bielefeld, Copyright Hist. Museum Bielefeld)

Download QuickTime-Film zur Spinnmaschine aus dem Hist. Museum Bielefeld (MOV, 4.5 MB).