Abstecher
Sparrenburg
Auf dem Gelände der Sparrenburg erinnert nicht nur das Denkmal des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg an vorkoloniale Handelsbestrebungen in Afrika. Der Große Kurfürst ließ 1683 an der Westküste Afrikas (im heutigen Ghana) die kurbrandenburgische Festung Groß-Friedrichsburg anlegen, um u.a. am transatlantischen Sklavenhandel teilzuhaben.
Im Wirtschaftsgebäude der Sparrenburg war von 1889 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs die Völkerkundliche Sammlung der Stadt Bielefeld untergebracht. Hier wurden Objekte, die Bielefelder Bürger aus Übersee mitgebracht und dem Museum vermacht hatten, zur Schau gestellt.
Die kläglichen Überreste der Sammlung befinden sich heute - nachdem sie jahrelang vergessen in der Requisite der Städtischen Bühnen gelagert haben - im Magazin des Historischen Museums.
Die Sparrenburg war auch Ort kolonialrevanchistischer Feierlichkeiten: 1924 wurde "an dem Tag, wo einst Deutschland den Schritt in die Welt tat, [...] als Zeichen des Wiedererwachens des kolonialen Gedankens" eine Eiche vor dem Eingang der Sparrenburg gepflanzt. (Die koloniale Gedenkstunde, Stadtarchiv Bielefeld, Westermann Sammlung, o.A., 1934)
Weiterführende Literatur zur Völkerkundlichen Sammlung Bielefeld:
Frey, Barbara: Speere in der Requisite - Die Geschichte der Völkerkundlichen Sammlung Bielefeld, in: 94. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, Bielefeld 2009, S.183-204.
Zurück zum Stadtrundgang: siehe Bismarck-Denkmal.